Für sechs von zehn Deutschen ist Ostern kein religiöses Fest mehr und über 60 Prozent der Bundesbürger besuchen an den Feiertagen keinen Gottesdienst! Da bleibt einem engagierten Kirchenmann vor Schreck doch glatt das letzte Nougatosterei im Halse stecken. Geht man jetzt so mit dem größten Fest der Christenheit um? Von wegen „christliche Leitkultur“! Aber hüten wir uns, gleich wieder mit dem schwarzen (ungläubigen) Peter zu wedeln. Auch diese Leute stellen sich Frage nach Leben und Tod. Sie wollen Antworten und spüren, was ein Leon Bloy (+ 1917) eher nüchtern ausdrückt: „Die Auferstehung Jesu ist und bleibt die einzige Entschuldigung für dieses Leben“! Nur das Suchen, das findet eben nicht mehr nur bei uns statt! Der österliche Kirchgang ist nun mal keine Bedingung für die Auferstehung Jesu und der schönste und feierlichste Livegottesdienst aus Rom keine Garantie für eine Ostererfahrung. Und trotzdem gibt´s Ostern für alle, denn Gott sei Dank weiß er (Gott) etwas anzufangen mit meinem Leben und meinem Sterben! Wir Kirchen haben lediglich die Aufgabe, in einem offenen Wettbewerb dies so überzeugend wie möglich zu vermitteln. Gelingt uns das nicht, dann machen wir was falsch und sollten uns schleunigst neu aufstellen. Am Lebensgefühl der Menschen vorbei wird uns das jedoch nicht gelingen.
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