Liebe Abendzeitung,...
„Bald hammas geschaft!“ stöhnt die fromme Seele neben mir. Gemeint ist nicht die Finanzkrise, sondern die Fastenzeit, die wir in nun gut zwei Wochen wieder einmal beenden können.Aber jetzt mal ganz ehrlich: Wer von uns kasteit sich denn schon so richtig in diesen Tagen von Aschermittwoch bis Ostern, um sich am Ende gerade noch über die Ziellinie schleppen zu können? Sehr aufschlussreich äußern sich da die österreichischen Bischöfe in der Allgemeinen Sonntagszeitung über ihre Fastengepflogenheiten. Die Kreativmöglichkeiten reichen hier vom Verzicht auf das tägliche Frühstücksei über die Bereitschaft weniger zu reden bis hin zum Versprechen den Computer abends bereits um 21 Uhr auszuschalten. Ein Weihbischof ist gleich ganz brüderlich-spartanisch, wenn er sein Fastenopfer darin erkennt, an der Bischofskonferenz teilnehmen zu müssen. Also bitte, verehrte Eminenzen, etwas tiefgründiger sollte da die allgemeine Fastenbereitschaft schon gehen. Immerhin, wir haben klare Regeln bekommen von unserem Herrn Jesus: Fasten und fröhlich bleiben, Almosen geben, aber nicht protzen und schließlich beten, aber immer schön im Verborgenen. Das alles muss man wirklich erst mal schaffen!