Liebe Abendzeitung,...
Mit dieser Geste hat er einfach gepunktet: Das Oberhaupt der katholischen Kirche entschuldigt sich persönlich bei Menschen, die durch Priester seiner Kirche sexuell missbraucht wurden. Papst Benedikt gibt öffentlich sichtbar seine Machtlosigkeit angesichts dieser Verbrechen zu. Von Anfang an standen sie im Zentrum seines USA-Besuches. Er sei beschämt und es sei eine große, tiefe Schuld, die hier geschehen ist, bekennt er immer wieder! „B16“, wie sie ihn in New York kurzerhand rufen, verbeugt sich so demütig vor den Opfern und einer ganzen Nation.
Wie anders stellen sich doch da die Dinge im Umfeld des Skandals der durch einen katholischen Priester missbrauchten Ministranten in der Diözese Regensburg dar. Da besucht kein Bischof Müller die betroffenen Familien, von einer persönlichen Entschuldigung ganz zu schweigen! Er hätte ja die Kinder in Viechtach und Riekofen nicht missbraucht, stellt man lapidar vor der Presse fest. Zudem seien die Kinder und Jugendlichen der Diözese nicht bekannt gewesen. Wer soll das eigentlich noch glauben? Ich stelle mir nur vor, dass da ein ganz normaler Bischof aus der bayerischen Provinz wenigstens annähernd versuchen könnte, an seinem obersten Dienstherrn Maß zu nehmen. Irgendwie täte das allen Beteiligten einfach nur gut.