Katholische Stadtpfarrkirche St. Maximilian

Patron hl. Maximilian - 12. Oktober

Im Hirtenbrief vom 20. November 1882 wies der Münchner Erzbischof Anton von Steichele darauf hin, dass das schnelle Wachstum der Stadt München dringend den Bau dreier neuer Kirchen erfordere: St. Benno, St. Paul und St. Maximilian

Die Mutterpfarrei Hl. Geist umfasste damals 50.000 Seelen. Die alten Kirchen waren selbst für die Schulgottesdienste zu klein geworden, und so richtete man 1893 in der ehemaligen Schulbaracke an der Auenstraße eine Notkirche ein, da die finanziellen Mittel für einen Neubau noch nicht ausreichten.

Das änderte sich 1895 mit einem Lotteriegewinn von 182.000 Mark. Ein Baubeginn rückte in greifbare Nähe. Der Zentralkirchenbauverein lobte einen Architektenwettbewerb aus; 96 Entwürfe wurden eingereicht, 9 wurden prämiert. Zum Sieger gekürt wurde Heinrich Freiherr von Schmidt. Sein Entwurf im neugotischen Stil erschien dem Kirchenbauverein allerdings zu teuer, und er wurde mit der Planung eines kostengünstigeren Baus beauftragt. Schmidt legte zwei Entwürfe für eine neoromanische Kirche vor und erhielt schließlich den Auftrag.

St. Maximilian Vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg

St. Maximilian Oktober 1943

Der erste Spatenstich erfolgte am 26. April 1895; am 24. Juni 1895 legte Erzbischof Antonius von Thoma den Grundstein. 1898/99 ruhte der Bau wegen Geldmangels. Nachdem der Seelsorgsfilialbezirk ein Darlehen von 400 000 Mark bei der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank bekommen hatte, wurden die Baumaßnahmen fortgesetzt. Am 6. Oktober 1901 weihte Erzbischof Franz Joseph Stein St. Maximilian als Filialkirche von Heilig Geist ein. Am 31. März 1903 wurde St. Maximilian eigenständige Pfarrei und zur Stadtpfarrkirche erhoben. Die noch fehlende Sakristei wurde 1938 angebaut.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche bei Luftangriffen von September 1943 bis November 1944 mehrmals getroffen und stark beschädigt.

In einer im rechten Seitenschiff eingerichteten Notkirche wurden ab Ostern 1946 wieder Gottesdienste gefeiert. Der Wiederaufbau begann 1949 nach Plänen von Oswald Bieber und wurde mit der Weihe des Hochaltars durch Weihbischof Johannes Neuhäusler am 11. Oktober 1953 abgeschlossen.

Glasfenster im Norden

Die Glasfenster im Norden über der Orgel wurden – wie auch die Kreuzwegbilder – von dem Münchner Künstler Franz X. W. Braunmiller gestaltet; sie zeigen die Erzengel Gabriel und Michael sowie König David und die heilige Cäcilia, die Schutzpatronin der Kirchenmusik.

Hochaltar

Der Hochaltar ist halbkreisförmig angelegt. Gleichsam als Ehrenwache umstehen die Figuren der bayerischen Heiligen Winthir, Korbinian, Luitpold, Ulrich, Rasso, Hademunde, Emmeram und Theodolinde das Grab des Heiligen, dem unsere Kirche geweiht ist. Die Maximilian-Statue in der Mitte schuf Professor Balthasar Schmitt. Die Apsis war ursprünglich mit einer Pieta (1922/23) ausgemalt.

Taufstein

Links vom Haupteingang steht der einfach geformte Taufstein von A. Miller. Die umlaufenden Reliefs zeigen den Sündenfall und die Sintflut, die Taufe und den Tod Jesus sowie die Aussendung der Apostel und deren Taufauftrag. Die Nische schmückt ein Fresko des hl. Christopherus von Josef Bergmann.

Das Fresko „Goliath” auf der gegenüberliegenden Seite zeigt den Fall des biblischen Riesen. Ergreifend in seiner Geste, mit der der Verletzte sich an die Stirn greift, versinnbildlicht der Philister Goliath das Hinsinken des sich von Gott abwendenden Menschen – im Gegensatz zum dienenden Christusträger.

Das Jüngste Gericht

Ein weiteres monumentales Fresko von Josef Bergmann ziert seit 1941 die östliche Hochschiffwand: Das Jüngste Gericht. Die zweigeteilte Fläche ist von Schriftbändern umrahmt. Über den Posaunen-blasenden Engeln, die die Toten zum Leben erwecken, thront der Weltenrichter inmitten der Apostel.

Marienaltar

Der neue Marienaltar wurde 1945 anstelle des im Krieg zerstörten Herz-Jesu-Altars errichtet.

Die hoheitsvolle Marienstatue (Höhe 2,5 Meter) schmückte zuvor die Fassade eines Bürgerhauses im Tal. Die von K. Schmidt 1897 aus Eichenholz geschnitzte Figur ist ein Geschenk der Geschwister Grauvogel.

Josefsaltar

Im Zentrum des ehemaligen Marienaltars wurde 1957 eine von Edmund Beckmann modellierte und von Matthäus Bayer geschaffene Josephsfigur eingefügt. Die Mosaiken mit Entwurf des Marienaltars schuf Professor Karl Beckert-Gundahl.

Kreuzaltar

Bis 1943 befand sich im linken Seitenschiff der Ludwigsaltar. Heute steht vor der vermauerten Apsis der neugotische Kreuzaltar von Professor Seitz. Dieser vergoldete Schreinaltar fand bei der deutschen Kunstgewerbeausstellung 1888 große Beachtung. Vor seiner Überführung nach St. Maximilian war er in der Kapelle des städtischen Altenheims in der Baumstraße aufgestellt. Den Gekreuzigten flankieren die Heiligen Sylvester und Valentin.